Mit dem Apotheker die Behandlung auf den Kopfschmerz abstimmen
Das passende Medikament ist entscheidend
Hannover, 03.09.2015 – Jeder plagt sich hin und wieder mit Kopfschmerz, das muss nicht dramatisch sein und ist auch in den seltensten Fällen gefährlich. Sich selbst mit Schmerzmedikamenten zu versorgen, wenn das Stechen oder der dumpfe Druck einsetzen, ist für viele Patienten selbstverständlich. Allerdings ist Kopfschmerz nicht gleich Kopfschmerz, gibt die Apothekerkammer Niedersachsen zu bedenken. Ein Schmerzmittel muss immer mit den weiteren Arzneimitteln, die ein Patient nimmt, abgestimmt werden. Bei Schwangeren und Patienten mit chronischen Erkrankungen muss das Medikament besonders sorgfältig und in Absprache mit Arzt und Apotheker ausgewählt werden. Über 70 Prozent der Deutschen sind mindestens einmal im Jahr von Kopfschmerzen betroffen. Viele greifen dann auf Arzneimittel zurück, um das Pochen oder Stechen zu bekämpfen. Allgemein sind Frauen häufiger vom Kopfschmerz betroffen als Männer. Die Ursachen von Kopfschmerzen sind vielfältig. Manchmal lösen eine Brille mit ungeeigneten Gläsern, Schlafmangel, eine Diät oder Wetterfühligkeit Kopfschmerzen aus. Oder es steckt ein grippaler Infekt dahinter. Wer häufig Alkohol trinkt, raucht oder Drogen nimmt, fördert das Auftreten von Kopfschmerzen. Ebenso können wenig Bewegung und eine Arbeit mit einseitigen Bewegungsabläufen zu Kopfschmerzen führen. Es klingt paradox, aber auch durch die tägliche Einnahme von Kopfschmerz- oder Migränemitteln über die Dauer von zehn Tagen hinaus können diffus drückende und pulsierende Kopfschmerzen hervorgerufen werden. Es gibt sehr viele Arten von Kopfschmerzen, die sich in ihren Symptomen mitunter stark unterscheiden. Zu den bekannten Formen zählen: Spannungskopfschmerz: Der einfache Spannungskopfschmerz ist meist beidseitig, drückend und ziehend. Er geht oft mit einer erhöhten Anspannung der Kopf- und Nackenmuskulatur einher. Migränekopfschmerz: Äußert sich meistens als einseitiges Pulsieren oder Pochen oberhalb der Nasen-Augen-Linie. Wer unter Migräne leidet, plagt sich oft mit Licht- und Lärmempfindlichkeit. Einige Betroffene verspüren vor dem Einsetzen der Migräne eine Aura mit Wahrnehmungsstörungen. Darauf folgen Übelkeit und vermehrt einseitige Sehstörungen, in schlimmen Fällen sogar einseitige Lähmungserscheinungen. Manchmal treten auch Geruchsstörungen, Sensibilitätsstörungen oder Artikulationsprobleme auf.
Clusterkopfschmerz: Kommt selten vor. Neben dem einseitigen bohrend-brennenden Schmerz treten Tränenfluss sowie eine verstopfte Nase auf. Die Betroffenen haben extreme Schmerzen, die sehr belastend sind. Achtung: Treten Migränesymptome in Kombination mit Clusterkopfschmerzen auf, so kann dies auch auf einen Schlaganfall hindeuten.
Selbstmedikation auf den Kopfschmerz abstimmen Auch für Migränepatienten empfiehlt sich in der Regel der Einsatz von ASS, Paracetamol oder Ibuprofen jeweils in maximaler Einzeldosis. Brausetabletten wirken etwas schneller. Einige Migränepatienten sprechen nicht auf ASS, Ibuprofen oder Paracetamol an. Betroffene können stattdessen auf die Wirkstoffgruppe der Triptane zurückgreifen. Diese lindern nicht nur den Schmerz, sondern auch die Begleitsymptome wie Übelkeit, Licht- und Lärmempfindlichkeit. Triptane sollten nur eingenommen werden, wenn ein Arzt eine Migräne eindeutig diagnostiziert hat. Chroniker wie Asthmapatienten sollten ihre Schmerzmittel genau auf ihre Krankheit abstimmen: ASS kann beispielsweise Asthmaanfälle auslösen. Auch für Patienten mit einem Magengeschwür oder Nierenerkrankungen ist ASS nicht geeignet. Lebererkrankte sollten auf die Einnahme von Paracetamol verzichten, weil der Abbau des Wirkstoffs über die Leber erfolgt.
Das richtige Maß finden
Apothekerkammer Niedersachsen
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